Mit einer ca. 4.5-stündigen Fahrt aus dem kalten Wetter der Nordostschweiz ins erhofft warme Tessin begann unser TL. Trotz dichtem Stau kamen alle schliesslich am Abend für den ersten Inputs des TL’s bereit. Danach ging es dann zügig ins Bett, um für den ersten richtigen Trainingstag fit zu sein.

Am Freitag gestärkt von einem nahrhaften Frühstück, begannen wir die Woche mit einem Training im Arcegno. Durch Workshops erste Eindrücke aus den Tessiner Wäldern sammeln und sich an die Begebenheiten anpassen. Dank des Küchenteams durften wir uns zurück in der Unterkunft an einen gedeckten Tisch setzen, und ein leckeres Mittagessen geniessen. Den Nachmittag verbrachten wir ebenfalls im Arcegno, jedoch in einem anderen Teil.
Wieder in der Unterkunft und gestärkt durch ein Abendessen durften wir einem spannenden Theorieinput einer Physiotherapeutin beiwohnen, wo wir viele Informationen uns Tipps in Bereich Regeneration und Prävention mitnehmen durften.

Und nun war auch bereits wieder Samstag. Für heute stand ein Long-Training auf der Karte Cima di Medeglia an. Teile des Waldes kannten wir zwar schon von der letzten Arge Alp doch es war trotzdem super spannend. Wir liefen alle auf der 1:15‘000 Karte, was für die einen das erste Mal war. Dies erschwerte es zusätzlich. Doch wir hatten die Gelegenheit in Erfahrung zu bringen, was die schnellsten Routen in den Tessiner Wäldern ist und auf was wir bei Routenwahlentscheiden achten sollten. Und so war es ein super spannendes und lehrreiches Training bei Traumwetter und Frühlingsstimmung. Für den Nachmittag war Laufschule und Rumpfkraft mit Daniela Kreis angesagt.

Ich wage es nun zu sagen, dass dies die meisten von uns dringendst nötig hatten, um in Zukunft effizienter zu laufen und die Kraftübungen korrekt auszuführen. Wir lernten alle sehr viel und konnten in Erfahrung bringen, an was wir noch zu arbeiten haben. Ausserdem lernten wir, welche unscheinbaren Muskeln auch einen grossen Einfluss auf unsere Ausdauer, Effizient und Geschwindigkeit haben und wie wir sie trainieren können. Am Abend bereiteten wir uns zusammen auf den morgigen Tag vor. Es war ein kleier Plauschwettkampf geplant, damit wir uns auch mal unter Zeitdruck in diesem schwerden Gelände zurecht finden mussten. Für die jüngeren war dies das erste mal, dass sie sich so auf einen Wettkampf vorbereiten und für die älteren war es eine gute Gelegenheit sich mal mit anderen auszutauschen, was sie jeweils vor einem Wettkampf machen. Somit würde ich sagen, der Tag war ein voller Erfolg.

Und nun stand auch schon unsere Middle Quali an. Wir liefen, wie wir es auch beim Final tun werden, im Wald Taverne. Das heisst, feinkuppiertes, steiles und etwas ruppiges Gelände mit teils vielen Felsen und grossen Bachtobeln. Ich glaube die wenigsten kamen ohne Fehler durch den Lauf und somit konnten wir gleich in Erfahrung bringen, was wir an unserer Wettkampftechnik fürs Tessin anpassen müssen. Diese Anpassungen konnten wir gleich am Nachmittag beim Final auf die Probe stellen. Die ersten paat Posten waren um einen feinkuppierten Hügel und danach ging es zu den Hang- und Downhillposten in einem sehr steilen Hang. Es war äusserst lehrreich in Erfahrung zu bringen, wie wichtig es ist eher langssam zu starten und auch während dem Lauf die Ruhe zu bewahrem. Man verliert viel weniger, wenn man einmal mehr hinsteht, als wenn man sucht.

Ostersonntag und das bedeutet, dass heute bereits der letzte Tag unseres Trainingslagers im Tessin ist. Und morgen steht für einige (wie zum Beispiel auch für mich) leider schon wieder Schule auf dem Programm. Aber jetzt geniessen wir erst einmal noch unseren letzten Trainingstag. Nach dem Frühstück mussten wir packen, putzen und aufräumen bevor wir mit unseren drei Büslis zum Training fuhren. Unser heutiges Training fand im Curzútt statt. Mit den Büslis fuhren wir bei Monte Carasso den Berg hoch und anschliessend machten wir zu Fuss noch weitere 300 Höhenmeter bis zu unserem Startpunkt. Doch bevor wir zum eigentlichen Lauf starteten, gab es einen Prolog von maximal einem Kilometer. Das Motto des Trainings war Hangposten und somit war der Curzútt der perfekte Wald dazu, denn ausser Höhenkurven, Felsen und Maronis gibt es nicht viel mehr in diesem Wald. Auch wenn es im Wald nicht viel zu entdecken gibt, heisst es nicht, dass der Wald nicht schön ist. Mir hat es sehr gut gefallen, durch den offenen Wald mit den vielen Felsen zu springen und auch das Wetter war einfach perfekt. Ich fand es heute das coolste Training, und mir hat es trotz den vielen Höhenkurven Spass gemacht.

Nach dem Training gab es natürlich noch „Zwipf“ und dann mussten wir uns bereits von den ersten verabschieden und uns auf den Heimweg machen. Wir hofften, dass alle, die vom Tessin Richtung Norden unterwegs sind, die Route durch den Gotthard-Tunnel nehmen und wir somit freie Fahrt über den San Bernardino haben.  Doch dem war leider nicht so und so mussten wir uns ein wenig gedulden bis wir endlich in Wil und in St.Gallen eintrafen. Ich freue mich schon auf die Testläufe im Tessin und hoffe, dass es mir so gut gelingen wird, wie heute im Curzútt.

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